Serie „Versicherung leicht erklärt“: Kfz-Flotten-Versicherung

15. September 2021

Grundsätzlich gilt: Je mehr Fahrzeuge im Fuhrpark eines Unternehmens vorhanden sind, desto preiswerter kann der Versicherungsschutz je Fahrzeug konzipiert werden. Die Preisgestaltung hängt darüber hinaus vom Verhalten der jeweiligen Fahrer und der daraus resultierenden Schadenkosten ab.

Dennoch bestehen bei Fahrzeugflotten ab 3 – 5 Fahrzeugen äußerst attraktive Möglichkeiten der Preisgestaltung: Verlaufsmodelle, das SFR-Modell (SFR = Schadenfreiheitsrabatt), Gewinnbeteiligungsmodelle oder auch Stückpreis-Tarife machen den ohnehin undurchsichtigen Tarifdschungel der Kfz-Versicherung noch komplexer. Die gängigsten Modelle (teils in Abhängigkeit der Fuhrparkgröße) stellen wir Ihnen heute vor:
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SFR-Modell

Wie man es ggf. von seinem privaten Versicherungsvertrag kennt, wird zu jedem Fahrzeug eine „Schadenfreiheitsklasse“ festgesetzt. Die Einzelbeiträge werden dann in einem Fuhrparkvertrag zusammengeführt. Je nach Größe des Fuhrparks können andere Modelle vorteilhafter sein.

  • Diese Tarifart wird oftmals in kleinen Fuhrparks angewendet. Man findet sie oft bei Kunden vor, die von Agenturen der Versicherungsgesellschaften betreut werden.
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Verlaufsmodell / „Flotten-SFR“

Bei diesem Tarifmodell und dem „Flotten-SFR“ werden alle Fahrzeuge in eine einheitliche Verlaufsklasse oder SF-Klasse gestuft. Bei gutem Schadenverlauf erfolgt eine Einstufung in eine günstigere Verlaufsklasse (Besserstufung) – bei einem schlechten Verlauf wird die Flotte hingegen in eine schlechtere Klasse zurückgestuft (Schlechterstufung). Die Umstufung betrifft immer den gesamten Fuhrpark.

  • Unsere favorisierte Angebotsform für Fuhrparks ab 10 Fahrzeugen, da unseren Kunden die beste Kostentransparenz geboten wird und zudem die attraktivsten Konditionen verhandelt werden können. So werden auch einmal „Ausreißer“ im Schadenverlauf (z.B. Großschaden) durch das Fahrzeug-Kollektiv aufgefangen.
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Individuelles Stückpreis-Modell

Auf Basis der vorherigen Schadenentwicklung und der Zusammensetzung des Fuhrparks (Fahrzeugart) wird ein Stückpreis je Fahrzeug für ein Jahr festgesetzt. Am Jahresende wird dann der Schadenverlauf geprüft und auf dieser Basis ein neuer Preis für das Folgejahr festgelegt.

  • Der Stückpreistarif wird in der Regel bei Fuhrparks mit mehr als 20 Fahrzeugen angeboten. Da die Kosten im Folgejahr oftmals wenig einschätzbar sind und der Unternehmer durchaus eine „böse Überraschung“ erleben könnte, bieten wir dieses Modell nur selten oder auf gesonderten Wunsch an.
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Gewinnbeteiligungs- oder Bonus-/Malus-Optionen 

Stückpreistarife werden oftmals durch derartige Modellangebote ergänzt.

  • Gewinnbeteiligung: der Kunde wird bei einer guten Schadenquote am Gewinn des Versicherers beteiligt und erhält einen Rückbeitrag.
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  • Beitragsanpassungsklausel: bei schlechten Schadenquoten erhöht sich der Beitrag für das Folgejahr nach fest vereinbarten Staffeln.
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  • Bonus / Malus mit Wirkung auf das Folgejahr: bei guter Schadenquote verringert sich der Beitrag im Folgejahr, bei schlechter Schadenquote erhöht sich der Beitrag (analog der Beitragsanpassungsklausel).
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  • Auch rückwirkende Beitragsanpassungen in fest vereinbarten Staffeln sind in Bonus-/Malus-Optionen möglich.
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  • Bei Stückpreismodellen ist die Ergänzung von derartigen Optionen immer angeraten. Die bestmögliche Transparenz zur Kostenkalkulation und Budgetplanung ist damit sichergestellt.
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Am Markt finden Sie darüber hinaus noch weitere Modelle und Tarifoptionen, die sich teilweise an die vorgenannten Variationen anlehnen oder sie in abgewandelter Form kombinieren. Auch wir nutzen Tarifkombinationen gerne, z.B. das Verlaufsmodell in Verbindung mit einer Gewinnbeteiligung.
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Aus diesem Grund ist es wichtig, einen erfahrenen und sachkundigen Partner an der Hand zu haben, der Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Angebote erläutert und das Produkt empfiehlt, welches zu Ihrem Unternehmen passt.
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Sprechen Sie uns an! Wir informieren Sie gern über das für Sie passende Flottenmodell.